Ein junger Metallbauer steht vor einem Maschinenpark für die Blechverarbeitung

Metallbau oder Blechtechnik?

Veröffentlicht

2. Mai 2024

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Hast du dich auch schon gefragt, wo eigentlich die Unterschiede zwischen Metallbau und Blechtechnik sind? Wenn du dich für einen Ausbildungsberuf in dieser Branche interessierst, ein Unternehmen suchst, dass für dich bestimmte Metallteile fertigt oder aber einfach nur ein neues Geländer für deinen Balkon, dann hast du im Internet mit Sicherheit schon verschiedenste Bezeichnungen gefunden. Wir wollen in diesem Artikel das Wichtigste für dich zusammenfassen!

Der Klassiker: Metallbau

Das Thema „Metallbau“ stützt sich auf die Ausbildung zum/zur Metallbauer/in, die etwas über 3 Jahre dauert. Dabei können sich Metallbauer/innen in verschiedene Fachrichtungen spezialisieren, z.B. Konstruktionstechnik, Metallgestaltung oder Nutzfahrzeugbau. Klar – je nach Fachrichtung ergeben sich dann verschiedenste Schwerpunkte und Techniken, die eingesetzt werden. Zum Einsatz kommen verschiedenste Werkzeuge wie etwa Schweißgeräte, Fräsen oder Bohrmaschinen.

Unternehmen, die sich dem Metallbau zuordnen, bauen Ihre Leistungen häufig genau auf diesen Fähigkeiten auf. Hier bekommst du Geländer, Metalltreppen, Tore, Terrassenüberdachungen und vieles mehr.

Diese Unternehmen sind oft richtig gut darin, individuelle Lösungen in kleinen Stückzahlen zu produzieren, wie z.B. die Metall-Wendeltreppe, die genau zwischen deinen Gartenzaun und die Garage passt und nach oben führt.

Der Spezialist: Werkzeugbau

Ohne diese Spezialisten/innen würden nicht nur Unternehmen wie QABUS stillstehen, sondern auch viele andere Branchen wie z.B. Energietechnik, Medizintechnik, Automobilbranche oder Lebensmittelindustrie würden in die CNC-gefräste Röhre guggen. Der Werkzeugbau kommt immer dann zum Einsatz, wenn für die Produktion spezielle Werkzeuge oder Formen benötigt werden – zum Beispiel um die Fertigung nachfolgender Produkte erst möglich zu machen. Das Spektrum reicht von einfachen Halterungen bis hin zu komplexen (teil)-automatisierten Konstruktionen.

Aber nicht nur die hochpräzise Fertigung zählt im Werkzeugbau – auch die Konstruktion und Entwicklung im Vorfeld, sind eine Kunst für sich. In der Entwicklung wird heute viel mit sogenannter CAD-Software gearbeitet. Der Begriff bedeutet so viel wie „computer-gestütztes Design“ (vom engl. Computer-Aided-Design).

Je nachdem, wie sich Unternehmen aus dem Werkzeugbau aufstellen, findest du hier hochspezialisierte Experten für komplexe Sonderlösungen sowie Alleskönner, die auch in großen Stückzahlen fertigen können.

Typische Fertigungstechniken für diesen Bereich sind Fräsen, Drehen, Erodieren, Schleifen oder Polieren.

Der Macher: Blechbearbeitung

Hier kann man viele verschiedene Begriffe finden. Manchmal findest du im Segment Blechbearbeitung immer noch den Begriff Metallbau, woanders findest du Metallbearbeitung oder eben Blechbearbeitung. Tja, Verwirrung komplett? Kein Problem, QABUS klärt auf.

Man könnte sagen, dass in der Blechbearbeitung die Fertigung besonders großer Teile und / oder großer Stückzahlen eine wichtige Rolle spielt. Aber auch ohne spezielle Fertigungstechnologien kommt man in der Blechbearbeitung nicht aus.

Wenn zum Beispiel im Automobilbau bestimmte Werkstücke, z.B. Halterungen nicht nur 10- oder 50-mal benötigt werden, sondern eher 50.000-mal, dann muss das Unternehmen, das diese Halterungen fertigt, auch die Power haben, diese Stückzahlen in angemessener Zeit aus der Fertigung und zum Kunden zu bekommen. Auch zum Beispiel für landwirtschaftliche Maschinen müssen Verkleidungen, spezielle Maschinenteile und vieles mehr nicht nur nach hohen, technischen Anforderungen (Haltbarkeit, Belastbarkeit) und in extremer Präzision, sondern eben auch in angemessener Zeit produziert werden können.

In der Blechbearbeitung finden sich meistens sämtliche Fertigungstechnologien, die auch im Werkzeugbau oder Metallbau genutzt werden – allerdings oft in einem größeren Maßstab.

Dazu kommen oft große technische Anlagen wie z.B. Pressen oder CNC-gesteuerte Laser und Fräsen, die die Bearbeitung sehr komplexer Werkteile ermöglichen.

Viele Industrien sind auf die Leistungen aus der Blechbearbeitung angewiesen, z.B. Luft- und Raumfahrt, Lebensmittelindustrie, produzierendes Gewerbe, Automobilbau, Baubranche, Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen und viele mehr.

Auch in der Blechbearbeitung spielt, ähnlich wie im Werkzeugbau, die Entwicklung der notwendigen Teile eine wichtige Rolle. Materialien müssen den Anforderungen standhalten, Fertigungsteile müssen konstruiert oder optimiert werden oder Kundinnen und Kunden wünschen sich Prototypen. Blechbearbeitung ist also nicht nur Maschine starten, warten bis das Teil fertig gefräst ist, zum Kunden oder zur Kundin schicken, sondern viel mehr auch Entwicklung, Optimierung und Fertigung in großen Stückzahlen.

Der Alleskönner: Blechtechnik

Was, noch einer? Ja, irgendwie schon. Wir bei QABUS bezeichnen uns ja selbst als Spezialisten für Blechtechnik. Aber an welchem Punkt wird aus Blechbearbeitung jetzt Blechtechnik? Ein Stück weit überschneiden sich Blechbearbeitung und Blechtechnik auf jeden Fall, aber aus unserer Sicht geht Blechtechnik noch einen Schritt weiter.

In der Blechtechnik bringen wir alle Aspekte aus Metallbau und Blechbearbeitung unter ein Dach. Das bedeutet:

Entwicklung und Prototyping

Bei manchen Aufträgen ist bereits klar, wie ein Teil auszusehen hat. Die entsprechenden CAD-Zeichnungen sind vorhanden, es kann losgehen! Aber bei anderen besteht nur ein Anforderungskatalog – das eigentliche Teil muss erst noch konstruiert werden. Da es nie eine gute Idee ist, diese „Erstentwicklung“ direkt 10.000-mal fertigen zu lassen, werden zunächst Prototypen produziert. Wenn alle mit den entwickelten Prototypen zufrieden sind, kann es an die Fertigung in großen Stückzahlen gehen.

Technologien

Die Anforderungen an die Blechbearbeitung sind so vielfältig wie die Technologien, die deswegen zum Einsatz kommen müssen. CNC-gestützte Laser ermöglichen Schneide- und Stanzvorgänge mit höchster Präzision. Pressen mit mehreren Tonnen Druck bringen Metallen bei, dass auch Winkel eine tolle Form sein können. Mit verschiedensten Schweißverfahren (vollautomatisch mit Roboterunterstützung oder händisch) werden Einzelteile dauerhaft miteinander verbunden. Das QABUS Kompetenzzentrum Schweißen verfügt zum Beispiel über MAG-Schweißkabinen, WIG-Schweißstationen, Punktschweißanlagen, Bolzenschweißanlagen und vollautomatische Roboterschweißstationen.

Automatisierte Blechlager, Maschinen, die bestimmte Nachbearbeitungen vereinfachen (z.B. das Bürsten oder Polieren) ermöglichen in der Blechtechnik effiziente Prozesse und das Fertigen hoher Stückzahlen.

Finish – Nachbearbeitung

Klaro – die Bearbeitung, egal ob händisch oder mit computergesteuerten Maschinen hinterlässt Spuren. Scharfe Kanten, ungleichmäßige Oberflächen und – je nach Bearbeitung – auch Unregelmäßigkeiten im Material zum Beispiel durch Hitzeeintrag trüben das Erscheinungsbild eines perfekten Produkts. Durch verschiedene Nachbearbeitungen des Werkstoffes wird das Bauteil perfekt. Entgratmaschinen mit Walzen oder Rundbürsten, Richtbänke und Co. helfen dabei, diesen wichtigen Schritt optimal zu erledigen.

Oberflächenveredelung

Blankes Metall ist längst nicht für alle Einsatzzwecke geeignet. Die häufigste Konsequenz kennst du auch: Rost. Damit alle Bauteile auch dauerhaft haltbar bleiben, bieten sich verschiedene Oberflächenveredelungen wie z.B. Lackieren oder Pulverbeschichtungen an.

Baugruppenmontage

Stell dir vor, du benötigst einen bestimmten Hebelmechanismus um an einem großen Traktor die Motorhaube öffnen zu können. Dieser Mechanismus besteht aus einem ganzen Schwung Einzelteile, die erst zusammengesetzt wirklich funktionieren. Dieses „Zusammenbauen“ bezeichnet man als Baugruppenmontage. Die Einzelteile, die vorher gelasert, gefräst und nachbearbeitet wurden, werden jetzt mit Schrauben, Gewinden, Gittern, Lagern und vielem mehr zu einer funktionieren „Baugruppe“.

Alles Blech oder was?

Metallbau, Werkzeugbau, Blechbearbeitung oder Blechtechnik? Es kommt darauf an, was du brauchst. Jeder dieser metallverarbeitenden Bereiche hat seine Berechtigung und kann bestimmte Aufgaben besonders gut erledigen.

Und wo steht QABUS?

QABUS versteht sich als Spezialist für Blechtechnik. Ob als Lohnfertiger oder als Experte für spezifische Anforderungen, bei QABUS bringen wir Entwicklung, Prototyping, aufwendige und modernste Fertigungsverfahren, Finish, Oberflächenveredelung und Baugruppenmontage unter ein Werkhallendach. Dabei zählen für uns vor allem Zuverlässigkeit und höchste Qualitätsstandards, die wir durch diverse Zertifikate nachweisen können.

Ob Einzelstück oder Massenfertigung in großen Stückzahlen – gerne sind wir auch für dich als dauerhafter Kooperationspartner da. Hat diese Übersicht bei dir Fragen offengelassen? Dann schreib uns gerne! Hier, auf Facebook, LinkedIn oder Instagram!

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FRAGEN
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FAQ

Häufige Fragen rund um diesen Artikel von QABUS.

Was versteht man unter "Erodieren"?

Beim Erodieren werden elektrische Ladungen benutzt, um bestimmte Bereiche aus besonders harten Materialien zu schmelzen und zu verdampfen. Dadurch lassen sich sehr präzise Schnitte und Formen erreichen. Du kannst dir Erodieren in etwa so vorstellen, wie wenn du mit einer Lötspitze ein Muster in ein Holzbrett brennst – nur eben mit sehr viel mehr Energie und in Metall. Im Metallbau unterscheidet man zwischen Drahterodieren (dabei wird ein dünner Draht verwendet) und dem Senkerodieren, bei dem eine vorgeformte Elektrode in das Werkstück eingetaucht wird.

Was bedeutet "CAD"?

CAD leitet sich vom Englischen „computer-aided-design“ ab. Das bedeutet so viel wie Design mit Computerunterstützung. Dabei werden bestimmte Formen, Teile oder Konstruktionen nicht klassisch per Hand gezeichnet, sondern direkt am PC. Vorteil: Mit CAD kann eine extrem hohe Genauigkeit erreicht werden, außerdem können Materialbelastungen direkt simuliert werden.

Was bedeutet „CNC“?

Auch der Begriff „CNC“ kommt aus dem Englischen und steht für „Computerized Numerical Control“, das bedeutet in etwa „computergestützte numerische Steuerung“. Was kompliziert klingt, ist es auch – ein bisschen. Werden Maschinen CNC-gestützt betrieben, gibt ein Computer hochpräzise Steuerungsbefehle aus, die vorher programmiert wurden. So können bestimmte Fertigungsschritte (teil)automatisiert durchgeführt werden und beliebig oft wiederholt werden. Gerade beim Lasern, Drehen, Bohren oder Schneiden können so hohe Präzession und hohe Effizienz unter ein Dach gebracht werden.

Was ist eigentlich ein „Prototyp“?

Ein Prototyp ist ein funktionales Modell eines Produktes. Diese wird entwickelt, um Design, Technik und Nutzbarkeit zu testen und zu optimieren, bevor die Massenproduktion gestartet wird.

MAG- oder WIG-Schweißen?

Beim MAG-Schweißen (Metall-Aktivgasschweißen) wird ein aktives Schutzgas verwendet und eignet sich vor allem für schnelle Schweißarbeiten an dicken Materialien. Das WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgasschweißen) verwendet ein inertes Gas (meist Argon) und eignet sich vor allem für dünnere Bleche und Metalle wie Edelstahl, Aluminium, Magnesium oder Kupfer.

Was bedeutet Lohnfertigung?

Unter Lohnfertigung versteht man eine Dienstleistung, bei der ein Unternehmen (der Lohnfertiger) im Auftrag eines anderen Unternehmens spezifische Fertigungsaufgaben übernimmt. Der Lohnfertiger ist dabei nicht Eigentümer des Endproduktes und nutzt dabei eigene Maschinen und Fachkenntnisse, um die gewünschten Teile gemäß den Spezifikationen des Auftraggebers herzustellen.

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